Muff Potter

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MUFF POTTER

 

Heute wird gewonnen, bitte

 


young until I die.
dieser junge da im spiegel, ich denk "hey kleiner, das bist du". wir besuchen dieselbe schule, ich glaub ich kenn dich ziemlich gut. du hast mit 12 zu standbyme geweint und mit 14 bei den outsiders rache geschworen, mit 16 kanntest du den namen vom feind und mit 18 hast du ihn wieder verloren. und dann bin ich geboren.

alles wartet auf den rückschlag den man kennt, und wir denken uns was aus mit meinen ideen und deinem talent. alles wartet und wir sind vorne mit dabei. wir sind brothers in open arms und young until i die.

kleiner junge da im spiegel, du siehst ja fast so aus wie ich. hich hab alles außer, alles außer acht gelassen für dich. ich hab dir immer gut zugehört, jeden deiner schritte überwacht. wir haben uns angelogen, sind abgehoben und wir haben uns auch mal verkracht. und uns dann zu bett gebracht.

alles wartet auf den rückschlag den man kennt, und wir denken uns was aus mit meinen ideen und deinem talent. alles wartet und wir sind vorne mit dabei. wir sind brothers in open arms und young until i die.

 

placebo domingo.
ich werde nicht zum psychiater rennen, denn der findet meinen wahn doof. ein heftpflaster für die seele, und tabletten gegen krebs gibt´s auch nicht bei den leuten vom bahnhof. ich will mich nur erinnern, niemals etwas vergessen. ich will nur nicht verhungern, und mich niemals überfressen.

coole hymnen auf den alkohol - die sind so unerträglich harmlos. so wie arbeit fernsehen schützenfest, und bloß niemals phantasie und warten auf die leute von... - von wo, von wo ja wo?! brauchst du freiheit oder nur auslauf, oder kannst du nicht ohne fesseln. hast du angst vorm platz am steuer oder vor deinem in den nesseln. weder schön noch gut und nicht für mich. mein mitleid läßt mich da im stich. es nutzt sich ab, liegt schon ganz blank. und den reim spar ich mir.

ich werde nicht zum psychiater rennen, denn der findet meinen wahn witzig und doof. ein heftplaster für die seele, und tabletten gegen krebs gibt´s nicht mal bei den leuten von www.ambahnhofoderso.de. ich will mich nur erinnern (komm, komm). über all die zeittotschläger lachen (komm, komm). ich will ja nicht verhungern (komm, komm). los komm schätzchen laß es krachen (komm, komm, komm, komm).

weder schön noch gut und nicht für mich. mein mitleid läßt mich da im stich. es nutzt sich ab, liegt schon ganz blank. und den reim spar ich mir.

 

das ernte 23 dankfest.
ein majestätisch weites feld. ich kann dich sehen, muß an dich denken. der regen peitscht über das land, schwere wolken über deinem haus. und du sitzt drin und schaust hinaus.

deine tür steht niemals offen, schmeiß noch ein paar säcke nach. alle felder liegen brach. krähen kreisen über deinem haus. und du sitzt drin und traust dich nicht raus.

deine augen leuchten groß, sie leuchten schön so wie der wahnsinn. nur schade daß das keiner sieht, weils dich eigentlich gar nicht gibt. wenn du lächelst will man heulen und wenn du weinst dann möchte ich sterben. nur schade daß du das nicht siehst, und ich opfer dir ein lied.

ein kleines licht in diesem raum. ein kleiner wind klatscht laut applaus. und du sitzt drin und traust dich nicht raus, denn du hast angst.

deine augen leuchten groß, sie leuchten schön so wie der wahnsinn. nur schade daß das keiner sieht, weils dich eigentlich gar nicht gibt. wenn du lächelst will man heulen und wenn du weinst dann möchte ich sterben. nur schade daß du das nicht siehst, und ich opfer dir ein lied.

man vermißt was man nicht kennt, und nur für einen moment lebst du in mir.

 

wir sitzen so vorm molotow.
wir sitzen so vorm molotow und trinken cocktails, auf die gute alte zeit. seit an seit mit den genossen, und hans dampf in allen gossen. und wir seufzen bis zur heiserkeit. so wie immer. sind wir denn schon so alt. es wird schlimmer, und langsam wird's uns hier zu kalt.

und du fragst wohin wir gehen sollen. und du fragst wohin wir gehen. hast du dazu gelernt.

wir sitzen so vorm molotow und trinken cocktails. die alten freunde auf der schicht. noch ein schritt zurück. ein leises knacken im genick. wir schütteln köpfe bis es bricht. so wie immer, und langsam wird's uns hier zu kalt.

und du fragst wohin wir gehen sollen. und du fragst wohin wir gehen. hast du dazu gelernt, das hast du dir verdient. hast du dazu gelernt, das hast du dir verdient. das ist was bleibt.

und nichts ist mehr schwarz weiß. bunt ätzt alles weg.

(das kennen wir alle ganz genau...)

und du fragst wohin wir gehen sollen. und du fragst wohin wir gehen. hast du dazu gelernt, das hast du dir verdient. hast du dazu gelernt, das hast du dir verdient. das ist was bleibt.

 

am 5.oktober, wie jedes jahr.
dieser stumme alte mann in der höhle da am bahndamm, eine nase wie ´ne kirsche, das gesicht mehr wie ein schwamm. er verlässt heut seine festung, er steigt von seinem thron. sein schließfach bei der post, es wartet schon.

parka steht ihm gut, parka steht ihm gut. parka hält ihn warm, parka hält ihn warm. ein neuer ist schon da, am 5. oktober, wie jedes jahr.

da meint es jemand gut aus der alten fremden welt. dazu ein kurzer gruß und etwas geld.

parka steht ihm gut, parka steht ihm gut. parka hält ihn warm, parka hält ihn warm. ein neuer ist schon da, am 5. oktober, wie jedes jahr.

der herbstwind bläst zum angriff und der flachmann tut was er kann, und dann öffnet er das päckchen und zieht den parka an. und der vom letzten jahr, ganz speckig und verdreckt. er faltet ihn zusammen und schmeißt ihn weg.

 

vom streichholz und den motten.
mit streichhölzern in den augen die ganze nacht gefahren. was für ne geile mixkassette. was für ne geile achterbahn.nur für mich allein, paßt mir doch ganz gut. ich singe laut und schief, wenn ich allein bin hab ich mut. wenn ich allein bin hab ich mut.

geradeaus ins nichts, denn genau da komm ich her, dieser gute warme ort. wie die motte gegen das licht fahre ich richtung ferne. und wenn ich da bin ist sie fort.

ich tauche in die strömung. flüsse voller leidenschaft enden in se(h)n voller sucht, wie ich das bloß immer schaff. wie ein abschiedsbrief auf wundervolle tage. bevor dir jetzt die tränen kommen, hör gut zu was ich sage :ich habe nie gelogen, außer gerade jetzt. wenn du sagst "da hast du recht", dann hast du recht.

alles zieht vorbei und ich fühl mich groß. da vorn sind meine beine und du wohnst auf meinem schoß. fahrtwind hüllt mich ein. fahrtwind hüll mich ein. fahrtwind läßt mich nicht allein.

mit streichhölzern in den augen schon ziemlich weit gefahren. und noch ne mixkassette. und noch mehr achterbahn. leitung blockiert. maschine tot. bahn frei für den träumer mit autopilot.

jede motte braucht ihr licht. vorbei und aus und gut. vorbei und aus, mach´s gut.

alles zieht vorbei und ich fühl mich groß. da vorn sind meine beine und du wohnst auf meinem schoß. fahrtwind hüllt mich ein. fahrtwind hüll mich ein. fahrtwind läßt mich nicht allein.

alles zieht vorbei.

 

die etwas öde ballade der tristessa m.
hausfrau, 42, schlechtes gebiss. dicker mann, dicke kinder und ein bißchen schiß vor dem was da noch so kommen mag- oder auch eben nicht. keine meinung, keine scheidung, beides viel zu teuer. außerhalb des reihenhausghettos ist´s ihr ungeheuer. und gegen horrorphantasien helfen amaretto und aspirin.

nur noch ne sekunde, eine weitere stunde, noch ein tag noch ein monat noch ein jahr. das zieht sie jetzt auch durch. wie wunderbar von dir, tristessa.

und wenn gähno brüllt "du kannst gleich was erleben", mit diesem rohen organ daß die wände beben, dann wär ihr das auch mal ganz recht- was erleben wär nicht schlecht. sie macht kaperken mit speck und sie hat´s so satt. die california dream men sind in der stadt. und sie sucht und verflucht ihr zuhause, und alles was sie hat. nur noch ne sekunde, eine weitere stunde, noch ein tag noch ein monat noch ein jahr. das zieht sie jetzt auch durch. wie wunderbar von dir, tristessa.

(bis daß der tod) bis daß der tod euch scheidet (bis daß der tod) bis daß der tod euch scheidet, gähno und tristessa.

"reichst du mir mal das messer".

 

die hymne.
den strich durch die offene rechnung hat sie ohne mich gemacht. eine handschrift bei der´s einem kalt den rücken runterläuft und dann noch nicht einmal am arsch vorbei gehen will - so oder so: sie ruft längst schon nicht mehr an.

und das beste am winter ist, daß danach der frühling kommt. und dann ist jetzt wohl april (und der macht was er will). mein freund der moderator, unterhändler, kriegsberichterstatter sagt: "lachen kann so leicht sein, wenn man genügend oder gar keine gründe hat." sie ruft längst schon nicht mehr an. (ich geh sowieso nicht ran.)

aus "oh oh" wird "oooohoooooh", und daraus: "ooooooooh". ich glaub ich mach das buch jetzt zu, nur das lesezeichen bleibt. und bleibt und bleibt und bleibt.

mit einem lächeln im gesicht sagte er:"du hast nicht verloren, die anderen haben nur gewonnen". ich fand das nur mittelmäßig komisch, doch es war was geboren, etwas neues hatte begonnen.

mit freundlichen grüßen...

(diese anwendung wird aufgrund eines unwürdigen vorgangs geschlossen.)

 

dieser saatjohann.
dieses ungeheuer in meiner brust, es lebt durch die angst und es stirbt mit der lust, es lärmt und lenkt im größenwahn, es schreit mich an, will freie bahn: "verlass dich nicht auf deinen verstand, deine seele nur gebrauchsgegenstand, mach sie kalt und schmeiss sie weg, du hast die mittel, sie war nur zweck."

also komm mein schatz gib mir die hand. wir trinken auf den untergang. ich will die korken knallen hören, fang an.

das ungeheuer in meiner brust wächst mit jedem zweifel, schrumpft mit jedem kuss, die eingepflanzte angst gegen momente ohne zwang. reiß mich auf, schmeiß es raus. küss mich so doll du kannst damit es nicht weiter wachsen kann. weil nichts unendlich wachsen kann. fang fang fang fang schon an!

weil nichts unendlich wachsen kann weil nichts unendlich wachsen kann weil nichts unendlich wachsen kann weil nichts unendlich wächst.

 

bis zum mond.
was hab ich mich gequält mit all den seiten, hab die tage gezählt und überlegt, nur dran gedacht wie es weiter geht. gänsehaut unter dicken decken, kilometer tief. du bist und bleibst du einfach nur genial, ich hab dafür bezahlt und darum les' ich es jetzt nochmal.

flugzeuge über meinem bett und die monster im schrank - bitte geht noch nicht weg! ich will für immer hier liegen bleiben und du, du mußt für immer schreiben.

noch dieses eine kapitel mehr und der mond scheint über dem meer. dieser leuchtturm ist noch da, das feuer brennt, ich bin gleich da. ich will hier nie wieder raus. ich stehe nie wieder auf.

es geht bis zu mond. es geht bis zu mond. es geht bis zum mond.

flugzeuge über meinem bett und die monster im schrank - bitte geht noch nicht weg! ich will für immer hier liegen bleiben und du, du mußt für immer schreiben.

noch dieses eine kapitel mehr.

 

schwester im rock.
schwester im rock, er kann dir zeigen wie man´s macht. er dreht dich durch den wolf und er schubst dich durch die nacht. mit der hilfe seiner stellung, zu deiner rolle ganz devot, kriegst du deinen platz: junges gemüse im angebot.

doch du brauchst nicht seine tricks, und du brauchst nicht dieses lied. du brauchst nicht was es zu kaufen oder mitzumachen gibt. schwester im rock, tu dir mal einen gefallen und tu niemals so als ob.

schwester in der ecke, du bist lang genug gerannt. mit den zweifeln im genick und dem rücken an der wand. was sind das da für pfeifen, was lachen die dich aus. die haben zwar geile harken aber überhaupt nichts drauf.

und du brauchst nicht ihre tipps, und du brauchst nicht dieses lied. du brauchst nicht was es zu kaufen oder mitzumachen gibt. schwester im rock, tu dir mal einen gefallen und tu niemals so als ob. komm wir schicken jetzt den barkeeper heim und mixen uns selber was, ohne schalen nachgeschmack.

dein dickes fell steht dir sehr gut.

schwester im rock, tu dir mal einen gefallen und tu niemals so als ob. alles andere ist egal. alles andere ist doch sowas von egal.

 

denn du bist es auch.
es ist zuende mein freund, und nichts was man versäumt. es ist wie immer und du kommst zurück. aufgebaut nach plan in all diesen jahren. in all diesen jahren.

in diesen häusern hinter mauern sterben leben, so war und ist es eben. doch deine geschichten sind anders als die, die das wahre leben schreibt. nimm alles was du brauchst. ich bin bereit, denn du bist es auch. denn du bist es auch.

 

sudholt.
hau bloss ab hau bloss ab mit diesem baumstamm in deinem arsch. freundlichkeit als ritual, profesionell und funktional. wir haben uns getäuscht, hier kommen die neuen boten von dem was kreucht und fleucht, den alles unterdach&fachidioten.

das passiert mir nicht nochmal. ich kann mich noch erinnern, da waren wir... ach auch egal.

wieviele lieder braucht die welt voller langweiliger tragödien nach immer gleichem plan? hier kommt eins mehr für unseren held und seine unlustigen komödien in status-quoten wilden jahren.

du hast den streifschuss nicht gehört, nichts was die feierabenddämmerung stört. auf vielen hochzeiten getanzt, auf dem goldenen dixieklo verschanzt. john lennon´s warme waffe: lächeln wird zur gewohnheit. so abgefahren wie dein zug. ohnmacht kennt keine schonzeit.

und diese schöne melodie - lass die hunde schlafen und die vögel weiter ziehen.

wieviele lieder braucht die welt voller langweiliger tragödien nach immer gleichem plan? hier kommt eins mehr für unseren held und seine unlustigen komödien in status-quoten wilden jahren.

 

elend # 16.
der morgen fällt mit der tür ins haus. ein neuer tag kommt reingekracht. die müllabfuhr sammelt die scherben auf, wie du die gefühle von letzter nacht. ich schätze du denkst daß ich dachte in gedanken wärst du bei mir. doch während ich noch über dich lache kriecht jede hoffnung schon auf allen vieren.

bei allem was du nicht sagst gibt es einen aufprall. was auch immer ich dich nicht frag, sturm folgt drang, kommt knall auf fall. du mußt jetzt gehen, okay, mach´s gut, und es gibt einen aufprall. ich hab ganz vergessen, dich zu vergessen. und nicht zu vermissen.

die letzte nacht. bin aufgewacht in einen neuen tag, denselben alten sarg, oh fuck und danke.

bei allem was du nicht sagst gibt es einen aufprall. was auch immer ich dich nicht frag, sturm folgt drang, kommt knall auf fall. du mußt jetzt gehen, okay, schon gut, und es gibt einen aufprall. ich hab ganz vergessen, dich zu vergessen. und nicht zu vermissen.

 

 

 

Bordsteinkantengeschichten

take a run at the sun.
und wieder mal war ich der erste der was ahnt und der letzte der was weiß. und kein mensch kennt den schlauen weg da raus. ein hoher flug, ein tiefer fall, und die landung schön brutal. wo du mal standst nur noch wolken voller staub. und dann bist du hier, und dann bist du dort. von einem moment auf den anderen auf einmal fort. jahrelang bei mir und dann komplett weg. komm doch endlich raus aus deinem versteck. komm doch bitte raus aus deinem versteck.

die letzten worte sind längst verhallt, die letzten türen wurden geknallt - hast du dich jetzt versteckt oder nur verirrt? und wir beide wissen genau, daß beide nicht genau wissen: was hat uns bloß so ruiniert. und du bist nicht hier, und ich bin nicht dort. es gibt da noch so einen feinen kleinen ort. ich hab viel gelernt, alles hat seinen zweck. komm doch endlich raus aus deinem versteck. komm doch bitte raus aus deinem versteck.

und reden war mal silber, und du, du warst mal gold. irgendwas bleibt auf der strecke, von der eigenen liebe überrollt.

i love everything about you aber rien ne vas plus... zwischen "i love everything about you" und "rien ne vas plus" fand ich noch einen kleinen ort. und wenn du mal etwas nach hinten fällst oder mich wirklich begraben willst, dann such mich dort. ich warte dort.

 

unkaputtbar.
nein ihr wollt mir doch nicht böse sein. ihr braucht nicht durch die hölle gehen. alles läuft nach plan mein sohn, soviele jahre lang, und man kann sich das leben nehmen. ist das nicht wunder-wunderschön. DER TEUFEL KENNT DEINEN WEG - ich wollt mal fragen wer du bist. - ob du noch lust hast oder nicht. - ob du dich irgendwann verpißt.

alle fingernägel abgekaut und einbahnstraßen geisterfahren (WOW!). ein herzinfarkt im supermarkt, das war´s, und jemand lacht "verstehen sie spaß!" weil alles endet wo es begann. DER TEUFEL KENNT DEINEN WEG - ich wollt mal fragen wer du bist. - ob du noch lust hast oder nicht. - ob du dich irgendwann verpißt.

unkaputtbar?! ironie und heroin. placebo-kicks, adrenalin. niemand bleibt davon verschont. das sind ruinen in denen man wohnt. DER TEUFEL KENNT DEINEN WEG - ich wollt mal fragen wie das ist. - ob du noch lust hast oder nicht. - ob ich dich irgendwann vermiss. der teufel kennt deinen weg.

 

100 kilo.
ein altes schauspiel, ein katz-und-maus-spiel. manches wird niemals normal. und wenn schon traurig, dann richtig schaurig. schon das beben ist eine qual, und dann der knall... geht so das ende? ein 100 kilo herz schlägt auf mich ein. das kann´s doch nicht gewesen sein. zwei taube hände, ein 100 kilo herz und nur ein bein. heut nacht sterb ich für mich allein.

die nerven gehen in rente, wie ging nochmal geduld? noch einmal geht´s um die wurst. und wenn schon wenig, dann viel zu wenig. was bleibt ist unstillbarer durst, und dann der knall... geht so das ende? ein 100 kilo herz schlägt auf mich ein. das kann´s doch nicht gewesen sein. zwei taube hände, ein 100 kilo herz und nur ein bein. heut nacht sterb ich für mich allein.

langsam wird hier alles umgedreht. jede reaktion zu spät. sämtliche fäden längst verloren. jede idee schon tot geboren. keinn spaß an aten bildern. ich laß das alles jetzt verwildern.

mit beiden beinen am boden im siebten himmel schweben. in einem papierschiff um die welt - ich würde alles geben. geht so das ende? ein 100 kilo herz schlägt auf mich ein. das kann´s doch nicht gewesen sein. zwei taube hände, ein 100 kilo herz und nur ein bein. heut nacht sterb ich für mich allein.
das kann´s doch nicht gewesen sein. heut nacht sterb ich für mich allein.

 

i love fahrtwind.
ein kleiner ort den man leicht übersieht wenn er nur stört und nur noch stört. und wenn er die duchfahrt verhindert, dich gefangen hält, ja dann ist es wohl deiner, dann gehört er wohl zu dir. ich wohne da und guck zu auf ein ödes stadtleben. ich weiß du machst dich nicht wichtig, ich weiß: du bist nicht verrückt, wenn du denkst daß irgendwas erstickt und sich der himmel verfärbt. und angst vor umweltkatastrophen, du fragst: "warum bin ich hier?" langsam wird es klar: diese stadt gehört nicht zu mir. ich überlasse sie den deppen die damit machen was sie wollen, und ich fahr woanders hin.

ein kleiner ort den man leicht übersieht wenn er nur stört und nur noch stört und wenn er die duchfahrt verhindert, dich gefangen hält, ja dann ist es wohl deiner, dann gehört er wohl zu dir. kinder werden groß und gehen. das ende ist immer glei ihre rebellion gegen den terror und für ein leben endet immer bei den gleichen. sie endet immer bei den gleichen und immer bei den gleichen. es wird nie ein ende geben.

ich steh am fenster und guck den autos zu. wie kleine straßen breiter werden und manches einfach bleibt. zu lange tage und keiner weiß worum es geht. vielleicht denkt sich hier noch irgendjemand etwas aus, bis dahin alles gute. und vielleicht wird es gut, und vielleicht wird es schlecht.

 

mensch meier.
soso, du tust das auch nicht gerne. ah ja, du tust nur deine pflicht. ein schlechtes gewissen verreckt in weiter ferne. mehr als paragraphen brauchst du nicht. mensch meier, bezahl doch einfach mit deinem guten namen. und dieser typ da aus der akte, du hast ihn nie gesehen doch er muß gehen - antrag abgelehnt.

auf dem schreibtisch ein foto von den kindern (kevin, 12 und jenny, 9) und frollein schmidt blockiert da telefon. dieser stempel, die gewalt in deinen fingern, aber wen stört das schon. denn du bist meier, und du zahlst einfach mit deinem duften namen. und diese achmed mehmet moped, du willst sie nicht mehr sehen, die sollen doch gehen - antrag abgelehnt.

in einem büro ein kleiner mann. nur ein stück viel zu langer arm in dem gerüst der weiße riese, aus anweisungen gestrickt. in einem knast ein kleiner mann, der geht dich jetzt auch nichts mehr an. gleich feierabend, mfg. der weiße riese, aus pollundermeiermenschen gestrickt, mit denen er gestern wie heute den rest der welt fickt.

 

auf der bordsteinkante (nachts um halb eins).
0 uhr 30 samstag nacht auf irgendeiner bordsteinkante in der innenstadt. die hamster sind im laufrad und vollgestopft mit dreck, und mit einem wisch ist alles weg. ein alter bekannter auf der balz, hallowiegehtsachmußjaundselbstbisbald. war immer eins von den schafen denen die volksbank den weg freiräumt, hat niemals schlecht geschafen oder geträumt.

die hände sind gefaltet, die betten sind gemacht, und so stürzt man sich hinein in eine rattenkalte nacht. der vertrag mit dem stumpfsinn hat sich länger schon bewährt, und der penner da auf dem bordstein macht doch sicher was verkehrt. was verkehrt... dieser penner macht doch sicher was verkehrt, und er stört.

mir war als hörte ich einen schuß, verschwommen und so zärtlich wie ein kuss. das erste licht des tages ist grell und gemein. es dauert stunden, dann schlaf ich endlich ein. wann schlaf ich endlich ein.

was ist nur mit mir los? was hat mich so gemacht? warum liebe ich diesen bordstein und diese rattenkalte nacht? und meine kleine rolle als fliege auf dem scheißhaufen dieser stadt, zwischen tanzenden tamagotchis und den kumpels von olli klatt. ich hab sie ja so satt. ich hab sie alle ja so satt.

und im hellen schein vom mond sitzt ein vogel auf dem dach. es brennt noch licht da wo ich wohn da liegt noch jemand wach.

 

los stop schade.
in einem posche aufgewacht und den fuß direkt aufs gas und es ist dann als wär ich am leben. doch mauern gibt´s ja überall und hochmut kommt ja vor dem fall. ich bin zwar stark, aber ihm doch unterlegen, dem ganzen rest. und es tut immer wieder weh wenn ich dann so neben mir steh und denken muß: los stop schade.

mensch ärger dich nicht schon oft gespielt. sandkastenrocker brauchen nicht viel. was wir uns nicht nehmen das brauch uns auch niemand geben. hier zwischen meinen knien der kanister voll benzin. ach komm schon, wir werden ihn überleben, den ganzen rest. und jede runde endet glei nicht richtig arm, erst recht nicht reich. nichts weiter als: los stop schade.

und immer und immer wieder knallt ein kopf gegen eine wand. und immer und immer wieder nur um zu testen ob man es noch kann. vom brüllen heiser und müde aber noch nicht ganz geschafft. und wenn ich auch am boden liege vielleicht hab ich noch genügend kraft und mich gleich wieder aufgerafft. nimm dich in acht wenn du sagst stop, vielleicht sag ich LOOOOS.

 

western von gestern.
sie könnte wirklich sehr schön blühen würde er sie nur mal ans fenster stellen. sie könnte licht am ende des tunnels sehen würde er ihr nicht die sicht versperren. ein ozean von lieblosigkeit. sie ist fast ersoffen. ein rettungsboot mit nur einem platz. einsam warten, sinnlos hoffen. er sagt es wird schon gehen. ach ja, dann sag ihr doch auch wie. er sagt es wird schon gehen, "wir werden uns noch gut verstehen". dann sag ihr doch auch wie.

1000x gefragt "wie kann er nur", aber man ist immer nur so kalt wie man sich fühlt. alles ändert sich wenn du dich nicht veränderst, und zuhause ist wo das herz verglüht. seine stimme klingt ganz anders jetzt, es ist kaum zu fassen. sie will ihn doch nur vergessen können, oder wenigstens ein bißchen hassen. er sagt es wird schon gehen. ach ja, dann sag ihr doch auch wie. er sagt es wird schon gehen, "wir werden uns noch gut verstehen". dann sag ihr doch auch wie. oder überhaupt: warum.

es ist ein western ohne held. schnee von gestern der auch noch morgen fällt. dieser showdown ist vorbei. jetzt ist er endlich wieder frei. jetzt ist er endlich wieder frei, und sie ist leider nicht dabei. er sagt es wird schon gehen. ach ja, dann sag ihr doch auch wie. er sagt es wird schon gehen, "wir werden uns noch gut verstehen". dann sag ihr doch auch wie. oder überhaupt: warum.

 

stauschau.
ruhe! ich kann nichts verstehen! gebt mir mal ne pause! stellt euch gefälligst hinten an, der eine hier ist jetzt dran, und die schlange viel zu lang. sie schreien rum und drängeln vor und ich schnall gar nichts mehr. sie schaut mich an, hört mein schweigen, sieht meinen kampf und glaubt mich gut zu kennen - sie wird sich noch verbrennen! soviele haltestellen passiert und sie ist immer noch bei mir, und wartet daß ich explodier.

"der wahnsinn ist vorbei!" hat sie gedacht. nur ein neuer morgen. nur ein paar geräusche gegen gedanken, gegen die stille einer viel zu lauten nacht.

sie wartet imme noch daß es taut, dabei weiß sie ganz genau: alles was ich nicht gesagt hab hab ich auch so gemeint. alles was ich nicht gesagt hab hab ich auch so gemeint.

gefühlsbonzentreffen.
gefühlsbonzentreffen, güteklasse a. all die lächelnden fressen sind auch schon da. die stimmen sind leise, die musik viel zu laut. jeder durchblick wird von teelichtterror verbaut. jeder ansatz von party im keim erstickt. heut wird die seele ordentlich durchgefickt, esoterisch durchgefickt.

ich will der elefant in deinem porzellanladen sein. laß mich der elefant in deinem porzellanleben sein.

 

das siegerlied.
auf dem balkon seines hauses gehen leise schritte auf und ab. und dieses viel zu kleine zimmer, man riecht da feuer und schmeckt das gas. tapferkeit ist nicht gottgegeben, wer will schon lernen wie man sowas macht. so wird halt weiter müll sortiert und züge rollen durch die nacht. alles ist manchmal nichts, doch nichts kann niemals gar nichts sein. das schwere herz für ihn allein und ganz allein und jetzt nochmal. die tabletten gegen krebs und die augen noch voller sand. und warten auf die nächste runde im kampf um den verstand. und seine hände so verkrampft.

kein frühling ohne winter, kein schatten ohne licht. hier kommt der besiegte sieger der alles hält und nichts verspricht. und die geier müssen warten und die würmer dann wohl auch. essen hilft nicht gegen hunger. voller magen, leerer bauch. zuviel kann noch passieren, viel zu viel noch zu verlieren.

alles ist viel zu laut um irgendwas zu verstehen, und es geht jetzt nicht mehr lauter obwohl er dich fast nicht mehr sieht. und er will dir nur noch sagen, daß das noch alnge nicht alles war. und ist auch schon viel zerbrochen - er weiß wofür es war. er schenkt dir alles was du ihm noch läßt, und die reise seines lebens ist deine fahrt in dein zuhause, in dem du dich versteckst.

kein frühling ohne winter, kein schatten ohne licht. hier kommt der besiegte sieger der alles hält und nichts verspricht. und die geier müssen warten und die würmer dann wohl auch essen hilft nicht gegen hunger. voller magen, leerer bauch. die leichen noch im keller, es geht ziemlich tief bergab. und dann nimmt er sich den spaten, und er schaufelt ihnen ein grab. zuviel kann noch passieren, viel zu viel noch zu verlieren.

 

das frozen man syndrom.
ein uhrwerk im zementblock. ein bahnhof ohne schienen. der abfahrtsplan schon ganz vergilbt. und wann ist eigentlich das letzte mal jemand hier angekommen? andromeda ist weit. mexiko scheint nett. eingeschneit in staub . auf dem globus neben dem bett. ein komplizierter bunker, so ein irrer architekt. ein labyrinth im keller und die pläne gut versteckt. ein schiff ohne hafen und ein wecker ohne sinn. ein tiefgaragenleben wie sonntagnachmittage als kind. die füsse eingeschlafen und auch die fantasie. was war das nochmal gleich dieses sogenannte "endorphin"...

nimm dir doch endlich etwas an was deinen kopf beruhigen kann. aber warte nicht zu lang mein freund, du hast viel zuviel doch schon versäumt. aber warte nicht zu lang mein freund, du hast viel zuviel doch schon betäubt.

eisberg erstarrter gefühle, schmelzpunkt 44 grad. let´s pretend happy end. ein goldschatz ohne wert, wie nudeln ohne soße. für wärme und freundschaft sorgt hier nur noch die steckdose. traurigkeit alltäglich. unspektakulär. ein bißchen eklig. fast schon ordinär. friday i´m in love gilt nicht für starrige fecken. everyday is like sunday, es gibt nichts mehr zu entdecken. es geht nicht um huhn oder ei, oder ursache und schuld. keine frage von verständnis, nur eine frage von geduld. meine hand für ihn im feuer, sie fängt schon an zu schmorren. er gähnt und lacht mich aus. versteienert, und gefroren.

nimm dir doch endlich etwas an was deinen kopf beruhigen kann. aber warte nicht zu lang mein freund, du hast viel zuviel doch schon versäumt. aber warte nicht zu lang mein freund, du hast viel zuviel doch schon betäubt.

ich hab nie gemerkt daß er da war, bis er nicht mehr da war. hey grabowski, deine pfoten bluten. grüß mir den broadway, okay. niemand hat gemerkt daß er da war, nicht mal als er nicht mehr da war. hey grabowski, grüß mir den broadway. (let´s pretend happy end)

 

 

 

Schrei wenn du brennst

der hundescheißetrick.
sie sitzen auf ihren fetten ärschen, deuten untersuchen und analysieren. schnuff! elf finge in jeder sache, sich für alles interessieren. studiert und gebildet und natürlich furchtbar schlau. sie sind niemals mit dabei und wissen alles genau. da sitzt er wieder schön in seinem haus und wertet seine schlauen bücher aus. er kann alles erklären, jede rebellion verstehen. doch nie haben wir ihn mitmachen sehen.

der hundescheißetrick - es wird ihn immer geben. egal was mit der welt passiert, er wird alles überleben. was gibt es geileres als spießer ärgern mit kindertricks? was gibt es langweiligeres als gesellschaftskritik? da sitzt sie wieder schön in ihrem haus und wertet ihre umfragen aus. sie kann alles erklären, jede rebellion verstehen. doch nie haben wir sie mitmachen sehen.

 

fernbedient.
ich hab gefragt "was ist so passiert?" du hast gesagt "wir ham uns einen neuen fernseher gekauft". was sollte ich sagen außer: "aha." ich will ja eure heile welt nicht zerstören wenn´s doch sowieso nichts nützt. wenn ihr bis heut noch nichts gemerkt habt dann: naja.

nebenan wird´s wieder lauter, das familienoberhaupt ist von der arbeit zurück. 8 stunden an der maschine und es reicht noch immer nicht zum glück. überstunden für den urlaub, und das ist dann der dank: die tochter ein punk! er schaut nach oben und ist immer noch stolz auf sein land. ich weiß nicht wie er´s macht, andererseits: was soll er denn tun! nur einmal hinterfragen und sein ganzes leben stürzt ein. alles wofür er so lange geschuftet hat. und was dann...

und so geht´s halt wieder auf die "scheinasylanten", auf die "schwulen säue" und die "hysterischen tanten". und die dreckigen zecken die seiner tochter den kopf verdrehen. das sind die chaoten die auch manchmal in der bildzeitung stehen. wir sind die schwulen säue und die dreckigen zecken, wir sind geniale krüppel und ihr am verrecken. und wir stehen daneben und was bleibt uns übrig als zu leben. wir sind die schwulen säue und die dreckigen zecken, wir sind geniale krüppel und ihr am verrecken. und was sollen wir machen außer lachen.

 

dolch (die besten sterben jung).
qualm steigt aus den löchern auf. es ist das einzige lebenszeichen. nur noch asche wo mal ein feuer war. alles leichen. ich suche die glut und finde nichts. nichts. moderndes fleisch fällt ab. die guten kommen und gehen. die besten sterben jung. alles gute an ihnen ist meine erinnerung. es wird immer nur so weitergehen. ich hab dich sterben sehen.

 

kleine welt.
um 13 uhr 20 aufgewacht. weiß nicht mehr viel vo letzter nacht. irgendwo ging was zu bruch, ich glaub ich habe mich blamiert. und zuhause ist dann der toaster explodiert.

kein klopapier und ich muß kacken. nur ein brief von den bullen, sie sitzen mir im nacken. meine kleinen vier wände sind brüchig, das telefon ist abgestellt. ich habe keinen plan und erst recht kein geld.

auf der suche nach was anderm komm ich nicht so recht voran. gefangen in kleinigkeiten in einem kampf gegen die zeit, und mutter beimer macht sich für die jahrtausendwende bereit. (ist es wirklich schon so weit?)

ich weiß nicht wohin die reise geht. ich weiß auch nicht wie das weitergeht. und ich glaub nicht mehr an irgendwas. ich weiß gar nichts mehr, nur ab und zu noch hass. und was ist das.

 

nach der hubertusmesse.
nach der hubertusmesse wird eingefallen in den wald. lang genug gewartet, jetzt wird endlich wieder geknallt. die flinten gesegnet. die männer stolz. beginnt der ungleiche krieg im unterholz. auge um auge, zahn um zahn. du bist der herrscher und die erde untertan. die lust am töten, ein befriedigender sport. und wie du´s auch drehst und wendest: in den augen des opfers ist es mord. und in meinen augen auch.

nach der hubertusmesse: was für ein eindrucksvoller mann. sein arschlochhut steht ihm so gut. er wendet so schlaue taktiken an. aufgescheucht. ausgetrickst. abgeballert und abgewixt. auge um auge, zahn um zahn. du bist der herrscher, machst dir alles untertan. die lust am töten, ein befriedigender sport. und wie du´s auch drehst und wendest: in den augen des opfers ist es mord. und in meinen augen auch.

"das ist des jäger´s ehrenschild, daß er beschützt und hegt sein wild. waidmännisch jagt, wie sich´s gehört. den schöpfer im geschöpfe ehrt."

in dir ist alles vereint was ich hasse. in dir ist alles vereint was ich hasse. und irgendwann hörst du den letzten schuß, und dann mein freund, dann ist schluß.

 

medizin.
da stehst du vor mir weißt weder ein noch aus. gedankenterror und du kannst mal wieder nicht aus dir raus. ein wort und ich weiß bescheid, du brauchst jetzt nichts zu sagen. ich hab auch keinen schlauen rat parat und meinen scheißkopf selbst voller fragen. komm setz dich zu mir. nimm dir erst mal ein bier. ohne worte sind wir uns einig: wir werden uns nicht ergeben, und heute erstmal saufen gegen das leben.

oh ja ich bin so frei wie ein vogel in verpesteter luft. leuchtreklame versteckt die mauern, über allem ein süßer duft. ich will kein stück vom kuchen weil ihr kuchen totzal zum kotzen schmeckt. ich will keine schönen worte wenn in uns und um uns gerade alles verreckt. komm setz dich zu mir. wir beide bleiben heut hier. ohne worte sind wir uns einig: wir werden uns nicht ergeben, und heute erstmal saufen gegen das leben. wir sind uns uns einig: wir werden uns nie ergeben, und heute erstmal saufen für das leben. gegen dieses leben.

die faust geballt - in der tasche. 0,7 liter freund aus der flasche. nur ein asoziales stück scheiße wie du und ich. wir beiden sind die besten, uns kriegen sie nicht. schrei wenn du brennst - schrei! schrei wenn du brennst - schrei! meine seele kriegen sie nicht.

 

geh mal arbeiten.
kleine kinder werden gequält mit symmetrie und kurvndiskussion. ein volk schreit "nichtsnutz!" in mein gesicht, nur gut zu arbeiten und sonst nichts. nur gut zu kaufen und sonst nichts. sinnlos und brutal. was für ne armeselige qual.

reingedrückt in eine form "das tut man nicht man, sei konform". und irgendwer sagt "mensch" statt "man" und bildet sich tierisch was drauf ein. hier zeigefinger, da heiligenschein. ein bißchen moral muß halt schon sein. sinnlos und brutal. was für ne armeselige qual. ist doch wirklich so egal, so scheißegal.

pack dein zuckerbrot und deine scheiß-peitsche wieder ein.

ich kann beton nicht fressen. ich kann mich mit lastik nicht besaufen. ich kann mit dir nicht reden und ich kann dich nicht mal sehen. du wirst es nie verstehen weil du nichts verstehst. sinnlos und brutal. was für ne armeselige qual. ist doch wirklich so egal. so scheißegal.

ich bin ich und du bist du. laß mich in ruh.

 

zwei brüder.
es waren mal zwei brüder die waren sehr lang getrennt, denn sie waren so verschieden aber irgendwie auch gleich. sie kamen wieder zusammen , wollten für immer vereinigt sein. sie könnten soviel voneinander lernen, soviel voneinander lernen.

der ältere der beiden brüder glaubte leider er sei perfekt. von den ideen des anderen wollte er nichts hören, die waren für ihn nur dreck. er bestimmte wo´s langging, benutzte den anderen nur zu einem zweck: die eigene position zu stärken, die eigene position zu stärken.

die beiden brüder gingen zusammen, der große auf dem rücken des kleinen. und da stellte er plötzlich fest, daß der kleine hilfsbedürftig war. und er steckte viel geld hinein , um ich auf sein niveau zu bringen. er wußte mal wieder ganz genau beim wem die schuld lag. bei wem die scheiss schuld lag.

zwei brüder! jetzt wo sie vereinigt sind sind sie groß und mächtig und stark. sie raffen wo sie raffen können und demonsrieren ihre macht. und wenn wir nicht wollen daß sie weiterwachsen in ihrem geifernden größenwahn, dann müssen wir es ihnen zeigen. bevor sie sich noch alles holen.

 

fundgrube.
"ich will nur dir gehören! christina, 29 jahre, eine bildhübsche und süße jungmädchenfrau, ledig und ganz alleine. ich habe viele sehnsüchte und träume die ich gerne mit einem liebevollen mann teilen möchte. ich bin sehr romantisch und zärtlich, hübsche figur, viel busen - hoffentlich gefällt dir das - bin sehr leidenschaftlich, weiß wie man das leben zu zweit schön gestalten und einen mann verwöhnen kann. wenn wir uns das erste mal sehen, vielleicht bei mir zuhause, ziehe ich mein schönstes kleid für dich an; es ist super eng und fast zu kurz, aber bei dir würde ich mich sicher und geborgen fühlen, denn du bist der mann der mich beschützt und zu mir hält. bitte melde dich, damit unsere träume wirklichkeit werden."

ganz allein. für mich. ich nehme dich.

 

der sound der neunziger.
die onkelz sind keine böhsen mehr, nur so´n bißchen, naja sie hatten´s früher halt schwer. das hat nicht nur das deutsche jungvolk erkannt - rückendeckung von alice und ihrem wirtschaftswunderland. ein einsames wrack macht voll auf hart. das dr. sommer-team weiß auf alles nen rat. der letzte lebende mensch sprüht am bahndamm "fucking hell". H+M und viva sind schon lange ein kartell. jede regung programmiert. man macht halt mit bevor man sich blamiert. rückgrat raus dann tut´s nicht weh, und wenn doch gibt´s noch die kuschelrock-CD.

was sie heute noch nicht weiß macht sie morgen auch nicht mehr heiß. auf zur loveparade, im gleichschritt marsch. und wir zeigen den blinden unsern arsch. langeweile organisiert. man macht halt mit bevor man sich blamiert. rückgrat raus dann tut´s nicht weh. und wenn doch gibt´s noch die kuschelrock-CD.

und die ist so wichtig wie der kaugummi in den mündern von gut-draufen boys und girls und ein paar dummen hippiekindern. die freizeit wird verwaltet von cleveren konzernen. und sex ist ein produkt, doch keine angst, man kann es lernen. in der bravo und auf dem disco-klo. "rassismus und pcikel finde ich doof". hier kommt die gameboy-generation, sehen alle gleich aus, was macht das schon? augen und ohren zu und durch.

wir brauchen uns nicht in romantik zu suhlen, das kreuz blibt auf jeden fall auch weiter in den schulen. "und wir sind konsequent und sooooo unbequem", und morgen werden wir alle gemeinsam untergehen.

 

zu wenig.
ich muß schreien weil die zeit versagt und worte reichen nicht. augen brennen und niemand allein, der erste krieg ist längst vorbei. wo ist es denn? vollgepackt mit meinen sachen. weit weg von der straße. fast groß genug und immer warm. einfach weg.

und heute: ein versuch etwas leer zu machen was leerer nicht mehr geht. doch es hämmert in meinem kopf, und alles was da ist: "laß mich raus".

und ich weiß: keiner wird verstehen. und vielleicht hat es auch keinen sinn. denn die farben sind immer dieselben, nur das bild kann keiner sehen. nur das bild kann keiner sehen.

und wenn, wenn´s auch so wär, es ändert nichts. es ändert nichts. der erste krieg ist längst vorbei.

 

kontrolle.
gecovered von A&P, münchen 1980.

 

das ende vom lied.
küss mich heftig bitte damit ich etwas spür. laß uns prügeln gegen die langweile, selbst wenn ich dabei verlier. sag irgendetwas geiles das nur wir verstehen, wie´s halt immer ist. du wirst niemals sterben, solange meine welt sich dreht, bis ich mich verpiss. und die lügner aus bauwagen-"zusammenhängen" und die bullen die mich packen und die prolls vom schützenfest und der rest von dieser beschissenen rasse mensch sind nichts gegen dich wenn du bei mir bist.

nun sitz ich hier wieder allein mit samiam on my mind, und alles dreht sich im kreis. kann keinen gedanken zuende führen, nur die angst alles zu verlieren, wobei ich eins doch immer weiß: diese pisser die uns alles verbieten wollen und der penner vom abeitsamt und der vermieter der mich streßt und der rest von dieser beschissenen rasse mensch sind nichts gegen dich, egal wo du jetzt bist.

durch die jalousien strömt die nacht in mein zimmer und die ampel sendet orange-orange-orange. nur ich und der nebel und die lava in mir drin und der mond, der am himmel wartet und er hat recht: langsam wird es zeit für den heißen brei. ich versuch´s jetzt, paß auf: du bist nur ne handvoll leute und ein kleiner haufen dinge der täglich schrumpft, aber irgendetwas wächst von "ich kann dich gut leiden" zu "ich liebe dich".

 

 

 

Muff Potter


12 + scheisse = minus.
er wohnte nur zwei straßen weiter mit seinen eltern im genick stand er ganz unten auf der leiter mit den gedanken an den strick er hat immer viel geredet was er mal alles macht stattdessen hausarrest und schuften und ich hab ihn ausgelacht ciao ciao ciao und manchmal tut´s weh ciao ciao ciao das ich erst jetzt richtig versteh

geschlagen von jeder seite und ständig ohnmacht spüren schlechte noten und immer pleite in jeder situation verlieren niemand konnte ihn wirklich leiden auch ich hab ihn oft gehaßt nach außen cool und heimlich weinen und die ganze kindheit verpaßt ciao ciao ciao und manchmal tut´s weh ciao ciao ciao das ich erst jetzt richtig versteh

ich habe oft gehofft daß er sich einmal rächt doch seine chancen standen von anfang an zu schlecht. ich weiß nicht wo er jetzt ist und ob ihn überhaupt jemand vermißt vielleicht ist er ein arschloch oder ein idiot und vielelicht ist er auch schon tot die ganze kindheit erpaßt fast systematisch fertig gemacht mit zwölf schon erwachsen in der beschissendsten zeit und kein ausweg weit und breit.


glitzer-kz.
ich laufe durch diese straßen und es ist wie ein spießrutenlauf grinsende fratzen, tote materie von allen seiten nur KAUF KAUF KAUF! ja da kommt freude auf - ich will raus ja da kommt freude auf

es ist so schwer sich zu widersetzen es gibt keinen weg dem zu entfliehen dieses kalte plastikwelt voller leichen ihre kaputten opfer versteckt in den psychatrien oh diese wut im bauch - laß mich raus oh dieser hass hinter meiner faust

ich muß sie zerstören sie will mich töten sie macht mir angst ich muß sie zerstören ich...ich.... (wie lange wird es noch dauern bis wir durchdrehen.) laß mich raus! kaufen. erblinden. vergessen. sterben.


nur die liebe zählt.
irgendwie gehörst du zu mir für immer das ham wir uns doch geschworen es ist nicht mehr wie am ersten tag obwohl ich dich noch gerne mag und ich hasse diesen anderen kerl komm zurück zu mir in meinen arm... komm, wir machen uns etwas vor es ist besser für uns beide denn wir haben noch soviel vor wir lieben uns doch so sehr komm nun mach´s dir doch nicht so schwer es wird schon gehen du wirst sehen.

und das ist alles alles was ich von dir will etwas zärtlichkeit von dir nur für mich und ab und zu ein "ich liebe dich" ich will auch gar nicht wissen ob das stimmt ich will´s nur hören beruhigt und glücklich sein. komm, wir machen uns etwas vor es ist besser für uns beide denn wir haben noch soviel vor wir lieben uns doch so sehr komm nun mach´s dir doch nicht so schwer es wird schon gehen du wirst sehen.

was hier alles unter "liebe" läuft ist die reinste perversion doch wir haben´s ja nie anders gelernt so ist das eben! normal ist richtig normal ist gut normal ist wichtig normal ist pflicht und eifersucht als liebesbeweis und treueschwur und der ganze scheiß verlobungsring... so muß das sein mein schatzilein...

komm, wir machen uns etwas vor es ist einfacher für uns beide und wir haben noch soviel vor ach ich kann dich nicht mehr sehen aber irgendwie wird´s schon gehen oh wir ham uns doch so lieb.


mein schützengraben.
in meiner höhle regiert die dunkelheit umzingelt von feinden aber unverwundbar in 3x3 meter sicherheit oft ist es hier kalt doch ich ich friere nie was ich leben nenne nennst du verderben und ich kann es sogar verstehen. hier bin ich frei und niemals allein ich tanke kraft mitten in der schlacht und schieße auf den feind.

draußen stehen kanonen und drinnen halt ich´s nicht lange aus ich schleich mich raus hol mir was ich brauch und dann komm ich wieder zurück. leise betret ich den graben und da wartet schon jemand auf mich er liegt neben mir und er hört mir zu und wenn ich will läßt er mich in ruh. hier bin ich frei und niemals allein ich tanke kraft mitten in der schlacht mit peter und mit wein.

 

salzstreuer.
worte schlittern über lippen und der bauch steht überm hirn das lachen höher als das denken es ist so schwer zu akzeptieren ein blick nach innen sehe kreise die nach draußen dringen der dünne mantel des bewußtseins ist gestickt aus theorie und deshalb wie ein spielendes kind für die ketten der zeit an denen das wissen hämmert und nagt während dir die gewohnheit ins gesicht spuckt und sagt: "du bist alles durch mich" alles fest verwurzelt in dir und ihr und ihm und noch immer in mir...

"nein nein!" "ja ich weiß daß du es willst!" - ist das witzig du arschloch ich wixer knall mich ab ich packe und ich reiße mit den händen in den taschen sie weint ohne tränen meine worte sind ein schwanz und wieder dringt mann in sie ein und wieder dringt mann in sie ein. mann. mann. ich will kein mann, ich will ein mensch sein. ich will keiner von euch sein.

messe schneiden sich in ihr fleisch das fleisch ihres körpers, das fleisch ihrer seele wie damals als er sich nahm was er brauchte und ihre gefühle blieben am boden liegen wie der unbrauchbare rest aus den offenen wunden klafften tränen dicker als blut ein schmerz für den es kein medikament gibt ein teil ihres lebens ein leben lang. und auf unseren schönen festen fangen wir an zu tanzen ohne zu sehen daß ihre gefühle immer noch daliegen mit unverheilten wunden und wir treten in sie rein mit unseren salzigen zungen und jedesmal hört sie ihn wieder riecht sie ihn wieder schmeckt sie ihn wieer doch wir können sie nicht hören oder wollen wir sie nicht hören? die musik ist zu laut unser gelächter übertönt ihre schreie unser gelächter übertönt ihre schreie. und er war befriedigt denn er hat gewixt und wir sind befriedigt denn wir haben gelacht und keine machete kann es schneiden ohne die kehlen zu durchtrennen nur wo, wo fang ich an.

 

die zarteste versuchung.
der angriff auf mein leben kommt heute ohne knüppel aus stattdessen wollen sie mir was geben heute haben sie´s eben besser raus und ich weiß ich weiß vieles wäre dann so leicht und trotzdem, ich weiß auch es ist ein viel zu hoher preis. ich muß sie hassen, um nicht zu sterben. um nicht wie sie zu werden. und natürlich bin ich wieder mal dagegen und natürlich bin ich wieder mal stumm.

und meine dagegen-phase sind sie bereit zu tolerieren eingeplant und in grenzen gehalten ich kann mich ja kritisch integrieren doch ich weiß, ich weiß das darf nicht alles sein nicht bei traufe und nicht bei regen niemals aufhören und zufrieden sein ich muß sie hassen, um nicht zu sterben. um nicht wie sie zu werden (bei lebendigem leib gefressen werden) und wieder fängst du an zu sabbeln warum dir was nicht paßt doch einmal konsequenzen zu ziehen das hast du immer schon gehaßt ich hab keine lust mehr auf verständnis und ihre falsche toleranz im schlechten gibt´s auch was guttes doch leben will ich ganz.

und dann ist da dieser weg und diese schützende hand sie zeigen dir wie´s geht du stellst die heizung an was für ein wohliges gefühl aufzustehen fällt so schwer eigentlich hast du es ja gut was willst du mehr??

das hier ist zu wenig und das weißt du genau und was muß noch passieren bis du dich endlich traust du hast zu viel angst vor kälte die gar keine ist und je länger du wartest deto mehr wirst du angepißt und wenn du erst mal da warst im großen supermarkt dann ist es zu spät - wo bleibt der herzinfarkt? 08/15 und allein wird wirklichkeit.

 

!!! (1-39).
gestern hab ich mich von vorgestern getrennt und heute hab ich einen teil davon zurückgekauft gestern und vorgestern und heute. und heute?

stück für stück für stück sind sie wieder bei mir ich reihe sie auf und flüster leise "verzeiht mir" ich hab euch immer geliebt doch irgendwann war´s out doch nun hab ich euch wieder und ich sag es laut ziehe die decke ans kinn und ich höre euch zu und die ganze welt läßt mich dann in ruh eine welt voller fragen für euch so leicht manchmal ist es wenig das zum glücklich sein reicht. ich bereu es so sehr und nun geb ich euch nicht mehr wieder her nicht wieder her niemals mehr.

was werdet ihr mir heute erzählen? jeden mord und jeden betrug ihr löst jedes rätsel und ich kriege doch nie genug gepannt vor ihren rekordern saßen schon 1000de leute doch hier und heute ist es nur für mich ihr laßt mich nicht im stich ihr seid für mich da und alles ist wie´s mal war...

oh mann waren sie spannend und gruselig diese kleinen gelben europa-kassetten und dann änderte sich nicht nur die farbe sie wurden erwachsen man gab ihnen autos und freundinnen und superschlechte witze und zerstörte einen traum. es bleibt: ein stück gerettete vergangenheit und die erkenntnis wie lächerlich meine kleinen problemchen eigentlich sind, obwohl... es mußte einfach mal raus, also scheiß ich aufs happy end und aus.

 

bambule.
"der selbstmord ist nicht mehr selbstmord, wenn er die würdige vorwegnahme einer wie immer gearteten hinrichtung ist." (karl jaspers)

träume, wünsche, kampf, sinnentleert und nichts mehr wert. weiße folter, langer tod, isoliert, stille läßt den kopf explodieren, seele wird ausgequetscht. abgezogene haut, überwachter verfall, ausgeliefert in feindeshand. keine chance. und kein glaube an die zeit. kein vertrauen in die gerechtigkeit, viel zu weit, eingeschneit und sie glaubt nicht an die zeit. was soll noch kommen in dieser gefangenschaft im toten trakt und es gibt nur einen weg raus aus diesem siechtum, diesem haus.

es gibt nur einen weg raus, aus diesem siechtum, diesem weiß. 4 jahre sterben sind genug, es ist zeit den letzten schritt zu tun. wer legte hand an beim letzten mal - ich weiß es nicht und es ist auch egal. die schuldigen sind klar: wer hat getrieben?! was hättest DU getan??!!

sie hat verloren in einem längst verlorenem krieg. (wahrscheinlich war´s das beste was dir passieren konnte, egal ob gewollt oder ungewollt. lieber körperliches ende als ausrottung des inneren lebens. ein letzter beitrag. ein letztes mal bambule. und ein geist setzte sich nieder, kurz nach mai. weiter.)

 

no exit.
ein leises schmatzen in mir drin vielleicht ein rülpser, nicht so schlimm aber mehr - dann fällt was auf. und es nagt und frißt sich hoch es frißt mich leer es frißt mich tot ein wachsendes nichts und ein knebel im mund und all der druck, von innen es wird geschlucktz, wie immer

ich bin der fähigkeit beraubt rauszulassen was sich staut worte reichen nicht mehr aus. durch vergessen wird nichts entfernt und ich hab immer nur gelernt zu reden nur wenn ich reden darf. und verzweifelt tag und nacht ich war ein kind doch ich hab´s umgebracht was ich dachte war falsch und jetzt könnt ihr dinge sehen die ihr doch niemals versteht es ist meine sprache.

worte aus blut auf meiner haut sind gedanken, schreien laut und ein lächeln im gesicht. und lle, alle sind kaputt es wurde früh angefangen damit ein kind kann sich noch nicht wehren. und jetzt sag ich nichts mehr mich zu verstehen, ist das so schwer voll von hass und doch so leer. und verzweifelt tag und nacht ich war ein kind doch ihr habt´s umgebracht was ich fühlte war falsch und jetzt könnt ihr dinge sehen die ihr doch niemals versteht es ist meine sprache.

 

sub´s tanz.
diese tonträgerin tägt töne von innen nach draußen und man darf sie nicht verkaufen zur stumpfen ware machen lassen von wem auch immer die gier der massen macht alles nur nocschlimmer. sauber und perfekt und modern soll es sein "das ist fortschritt!" hör ich sie aus vollem munde schreien und die masse stürzt sich auf kleine silbernen scheiben während die manager lachen und ihre bonzenhände reiben. sie verdienen daran viel das ist ihr einziges interesse darum dieses stück vinyl für den schlag in ihre fresse und daß wir sie schlagen wollen - ich hoffe das ist klar oder ist dieser anspruch heute nicht mehr da? musik als produkt anonym und ins regal konsumieren und vergessen solche bands sind mir egal sie haben nichts zu tun mit punk und mit diy und punk sei dank sind wir nicht dabei bei ihrem dreckigen geschäft wo leben ausgebeutet wird wo jede band auf ihren labels ihre kriege mitfinaziert und diese multis und ihre CDs sie gehören mit zum feind das ist für mich so selbstverständlich wenn man ihre welt verneint. und unsere gedanken und unsere ideen will ich nie in ihren pranken und auf ihren konten sehen es soll zum hören und zum fühlen sein für freude und für schmerz aber nicht zum scheffeln und nicht für kommerz kein hintergrundgedudel zud em man hart tanzen kann 5 minuten rebellion und dann? diese platte ist von uns diese platte ist aus uns und sie lebt.

 

 

 

Bambule (kleine geschichten aus dem großen knast)

08/15 und allein.
angst peitscht ihn nach vorne angst! vor einsamkeit läßt alle fragen und zweifel schrumpfen drängt sie in vergessenheit findet schutz in einer horde doch irgendwas stimmt da nicht er ist nicht mehr er selbst er hat gar kein gesicht.

manchmal liegt er lange wach und denkt darüber nach dann fühlt er sich allein und wartet auf den schlaf der diesen quälenden widerspruch aus seinen gedanken nimmt und ihn wieder glauben läßt daß er mit der richtigen strömung schwimmt.

fremde, verlust und einsamkeit. leere, keine identität, und immer wieder: einsamkeit. gefühle verkauft und nichts ist besser alles umsonst und die brücken kaputt und angst, angst vor einsamkeit.

es schützt keine masse vor einsamkeit...

 

künstliche degeneration
meine augen schnellen von links nach rechts von oben nach unen nd das tausende mal ich verschlinge die wörter, nehme sie auf versuch sie zu halten, was nicht immer gelingt verzweifelt - verwirrt verzweifelt, verwirrt und verkrampft kann nur versuchen sie zu halten doch es ist ein unfairer kampf.

gedanken anderer menschen sollen mir helfen etwas zurückzubilden was ich verloren hab nur wenige wörter werden zu gefühlen noch weniger wirken auf mein handeln ein. verzweifelt - verwirrt verzweifelt, verwirrt und verkrampft kann nur versuchen sie zu halten doch es ist ein unfairer kampf.

selbst wenn ich es schaffe mich zu lösen (was nicht geschehen wird) selbst wenn meine natur wieder einzug erhält (was unmöglich ist) so weiß ich doch sicher: sie wird künstlich sein.

 

typhus
eine alte krankheit, sie breitet sich aus verseucht den ganzen körper beulen treten aus manche werden recht groß und sie sind überhaupt nicht schön doch das schlimmste ist: jetzt kann sie jeder sehen.

erschreckt sind alle und natürlich empört "wie konnte das geschehen, man hat doch nichts bemerkt!" die nachbarn gucken böse und alle wissen genau: die beulen müssen weg sie müssen weg.

doch der typhus kann überleben solange wir ihn nicht bei den wurzeln packen!

die auswüchse werden bekämpft doch der körper ist noch verseucht die krankheit ist der boden der saat hat diese ermöglicht und erzeugt und wollen wir keinen beulenmenschen so müssen wir die ursachen bekämpfen und den körper heilen.

doch das geht dann wohl doch zu weit doch das geht dann wohl doch viel zu weit.

 

suche
auf der suche nach was anderem kratze, schabe ich schon so lang da muß doch irgendwo noch licht sein unterm asphalt liegtd er strand bisher hab ich noch nichts gefunden das glück ist wirklich gut versteckt dafür wurde ein neues geschaffen für das der mensch in uns sehr früh verreckt

wer suchet die findet aber wann.

ich will nicht teil sein dieser welt doch ich will mich auch nicht isolieren wenn die räume verschlossen bleiben wird außerhalb nicht viel passieren der asphalt wird erst dann bröckeln wenn nichts mehr da ist was uns trennt doch leider ist spaltung ihr prinzip schade daß beton nicht brennt. schade daß beton nicht brennt.

wer suchet die findet aber wann.

...irgendwann.

 

das bild
dieses bunte gemälde das zukunft heißt verfärbt sich schnell, ist manchmal schwarz-weiß manchmal erschreck ich wie wenig blau drin ist wenn selbst ein blick in den tunnel mehr verspricht so schwarz so dunkel und schwarz

oft begegnen mir menschen die malen es bunt doch meistens hälts nicht lange weil die farben schwach sind ich gehe enfach weiter, mit einem kuss weil ich heute lebe, nostradamus laß mich los

ich bin kein wahrsager, und wahrscheinlich nur ein schlechter künstler. vielleicht sieht´s ja doch ganz anders aus, vielleicht hat sich mein kopf ja doch getäuscht, und es schimmert wieder bläulich, denn heute ist noch lange nicht morgen noch ist zeit.

 

(ganz einfach) ohne grund
leises furchen an der decke du lebst sonst tust du nichts doch dein leben stört das meine und ZACK! dein licht erlischt ihr könnt ja tun was ihr wollt aber nicht an diesem ort kann ich mich jetzt noch ernst nehmen ich weiß doch das ist mord.

und ich frag mich immer wieder warum ich keine skrupel hab ist es weil du klein bist oh was hab ich da gesagt ich hasse diese worte, hasse die gedanken hasse diese taten, hasse mich selbst doch ich kann mich nicht dagegen wehren.und ich frag mich immer wieder ich frag mich immer wieder warum ich keine skrupel hab.

 

glitzer-kz.
ich laufe durch diese straßen und es ist wie ein spießrutenlauf grinsende fratzen, tote materie von allen seiten nur KAUF KAUF KAUF! ja da kommt freude auf - ich will raus ja da kommt freude auf

es ist so schwer sich zu widersetzen es gibt keinen weg dem zu entfliehen dieses kalte plastikwelt voller leichen ihre kaputten opfer versteckt in den psychatrien oh diese wut im bauch - laß mich raus oh dieser hass hinter meiner faust

ich muß sie zerstören sie will mich töten sie macht mir angst ich muß sie zerstören ich...ich.... (wie lange wird es noch dauern bis wir durchdrehen.) laß mich raus! kaufen. erblinden. vergessen. sterben.

 

zwei brüder.
es waren mal zwei brüder die waren sehr lang getrennt denn sie waren so verschieden aber irgendwie auch gleich sie kamen wieder zusammen wollten für immer vereinigts ein sie könnten soviel voneinander lernen, soviel voneinander lernen.

der ältere der beiden brüder glaubte leider er sei perfekt von den ideen des anderen wollte er nichts hören, die waren für ihn nur dreck er bestimmte wo´s langging benutzte den anderen nur zu einem zweck: die eigene position zu stärken, die eigene position zu stärken.

die beiden brüder gingen zusammen der große auf dem rücken des kleinen und da stellte er plötzlich fest daß der kleine hilfsbedürftig war und er steckte viel geld hinein um ich auf sein niveau zu bringen er wußte mal wieder ganz genau bei wem die schuld lag. bei wem die schuld lag.

zwei brüder! jetzt wo sie vereinigt sind sind sie groß und mächtig und stark sie raffen wo sie raffen können und demonsrieren ihre macht und wenn wir nicht wollen daß sie weiterwachsen in ihrem geifernden größenwahn dann müssen wir es ihnen zeigen bevor sie sich noch alles holen.

 

gefangen.
ich sitz in einem großen knast mit vielen anderen eingesperrt und niemand der sich wehrt "hier sind wir frei, hier ham wir´s gut" reden sie sich selber ein doch dieses glück das ist nur schein neue werte haben den freiheitsdrang ersetzt zum schutz der direktoren eingeteilt und gegeneinander aufgehetzt.

ich will hier raus, die mauern zerbrechen ich werfe noch einen stein verdammt ich schaff es nicht allein sie stehen geblendet, kontrolliert können meine aufruhr nicht verstehen oder wollen sie aus bequemlichkeit nichts sehen? widerstand ist vielen wohl zu schwer doch ich weiß durch meine taten helfe ich noch vielen millionen mehr.

gefangen in einem knast der menschlichkeit nicht akzeptiert erzogen allem zu gehorchen was autoritäten uns diktieren und kämpft man für die leute ist verachtung nur der dank diese apathische zufriefdenheit hält uns gefangen. sie hält uns gefangen. gefangen.

 

stille nacht.
ich zwänge mich durch die gierige masse lebloser körper in einen laden. zu weihnachten sind die küchenmesser im sonderangebot - für den fetten braten. ich klau ein messer. zu weihnachten sind die menschen besonders kalt. auf der brücke im schneematsch der von autoabgasen grau gefärbt ist schneide ich mir mit genuß meine pulsadern auf.

 

bambule.
"der selbstmord ist nicht mehr selbstmord, wenn er die würdige vorwegnahme einer wie immer gearteten hinrichtung ist." (karl jaspers)

träume, wünsche, kampf, sinnentleert und nichts mehr wert. weiße folter, langer tod, isoliert, stille läßt den kopf explodieren, seele wird ausgequetscht. abgezogene haut, überwachter verfall, ausgeliefert in feindeshand. keine chance. und kein glaube an die zeit. kein vertrauen in die gerechtigkeit, viel zu weit, eingeschneit und sie glaubt nicht an die zeit. was soll noch kommen in dieser gefangenschaft im toten trakt und es gibt nur einen weg raus aus diesem siechtum, diesem haus.

träume, wünsche, kampf, sinnentleert und nichts mehr wert. weiße folter, langer tod, isoliert, stille läßt den kopf explodieren, seele wird ausgequetscht. abgezogene haut, überwachter verfall, ausgeliefert in feindeshand. keine chance. und kein glaube an die zeit. kein vertrauen in die gerechtigkeit, viel zu weit, eingeschneit und sie glaubt nicht an die zeit. was soll noch kommen in dieser gefangenschaft im toten trakt und es gibt nur einen weg raus aus diesem siechtum, diesem haus.

es gibt nur einen weg raus, aus diesem siechtum, diesem weiß. 4 jahre sterben sind genug, es ist zeit den letzten schritt zu tun. wer legte hand an beim letzten mal - ich weiß es nicht und es ist auch egal. die schuldigen sind klar: wer hat getrieben?! was hättest DU getan??!!

sie hat verloren in einem längst verlorenem krieg. (wahrscheinlich war´s das beste was dir passieren konnte, egal ob gewollt oder ungewollt. lieber körperliches ende als ausrottung des inneren lebens. ein letzter beitrag. ein letztes mal bambule. und ein geist setzte sich nieder, kurz nach mai. weiter.)

 

(aus karl-heinz wurde) jürgen.
das urteil war gesprochen und alle haben geklatscht niemand hat weit genug zurückgedacht du wußtest es ja selber doch du konntest nichts dafür viele kleine zeichen man hat sie ignoriert.

niemand hat dich wirklich gewollt liebe wurde dir verwehrt erzogen zum verlierer der sich nicht beschwert ausgenutzt und getreten ausgestoßen und begrabscht deine gefühle nicht akzeptiert was haben sie aus dir gemacht (ein psychisch gestörtes wrack).

wer hat den mörder produziert und dann hinterher geklatscht niemals nachgedacht. niemals nachgedacht.

eine gesellschaft die ihre opfer nur als täter sieht in der ein kind nichts zu sagen hat die niemals an ihre wurzeln geht wieviele kleine jürgen bartsch laufen heute noch herum wieviele kleine opfer wieviele schreie die verstummen...

die kriminalität geht weiter der kampf dagegen auch.